Der Tagesspiegel, 24 november 2013
„Trauer ist unheimlich klar, sie ist der hellste Zustand, in dem sich jemand befinden kann. Sie ist über-hell, monatelang. Die Charaktere der anderen sind hell, man sieht alles, hört alles, spürt sämtliche Untertöne. Alles Unechte erträgt man nicht. Der Körper reagiert wie ein Tier in Not: „Nein, geh weg!“ – „Ja, du komm her!“ Später verliert sich das.“
„Dieses erste Jahr der Trauer hat eine merkwürdige Kadenz: Man lebt in der Vergangenheit, muss den Tod des Geliebten wieder erleben. Das macht das erste Jahr so schrecklich. Weil viele Schriftsteller diese erste Phase irgendwie überleben, ohne zu schreiben, gibt es kaum Informationen.“